Staatlich geprüfter Betriebswirt Personalwirtschaft
Betriebswirt Personal: ein Überblick
Du interessierst dich für Zahlen und die innerbetrieblichen Abläufe eines Unternehmens, hast aber auch gerne auf persönlicher Ebene mit Menschen zu tun? Dann bist du hier richtig, denn diese scheinbar vollkommen voneinander unabhängigen Bereiche vereinen sich im Personalbetriebswirt bzw. dem "Staatlich geprüften Betriebswirt in der Personalwirtschaft" zu einem ansprechenden und abwechslungsreichen Berufsbild.
Im Folgenden haben wir für dich alle Details rund um die Inhalte, die Dauer und den Ablauf der Weiterbildung Personalbetriebswirt zusammengetragen und informieren dich außerdem auch noch über Karrierechancen und Gehaltsaussichten.
Inhalte
Um als staatlich geprüfte/r Betriebswirt/in in der Personalwirtschaft erfolgreich zu sein, musst du eine ganze Reihe an Fähigkeiten und eine Menge spezialisiertes Wissen mitbringen. Diese kannst du in einem entsprechenden Vorbereitungskurs lernen, der von verschiedenen privaten Instituten auf dem Markt angeboten wird.
Da man sich als Personalbetriebswirt/in mit Zahlen genauso gut wie mit Menschen auskennen muss, fokussieren sich die Kurse im Prinzip auf zwei übergeordnete Themenkomplexe: die BWL und das Personalwesen. Abgerundet wird der Stundenplan durch organisatorische und soziale Soft Skills.
Da man sich als Personalbetriebswirt/in mit Zahlen genauso gut wie mit Menschen auskennen muss, fokussieren sich die Kurse im Prinzip auf zwei übergeordnete Themenkomplexe: die BWL und das Personalwesen. Abgerundet wird der Stundenplan durch organisatorische und soziale Soft Skills.
- Wirtschaftsrecht
- Rechnungswesen
- Controlling
- Englisch
- Personal- und Ausbildungswesen
- Mitarbeiterführung
- Arbeitspädagogik
- Arbeits- und Sozialrecht
- Personalverwaltung
- Konjunktur- und Beschäftigungspolitik
Voraussetzungen
Bei den Voraussetzungen für die Weiterbildung zum Betriebswirt Personal muss man zwei Dinge unterscheiden:
1. Die Voraussetzungen der Anbieter, die Vorbereitungslehrgänge durchführen, sowie
2. die Voraussetzungen für die letztendliche staatliche Prüfung vor dem Prüfungsausschuss der zuständigen Schulaufsichtsbehörde.
Um an einem der vorbereitenden Kurse teilzunehmen, musst du in der Regel keine besonderen Qualifikationen mitbringen.
Ganz anders sieht es hingegen bei der staatlichen Prüfung aus, ohne die deine Weiterbildung nicht abgeschlossen ist und ohne die du auch nicht als „Staatlich geprüfte/r Betriebswirt/in in der Personalwirtschaft“ arbeiten darfst (die Abschlusszertifikate der Institute, die Vorbereitungskurse durchführen, sind nicht berufsqualifizierend!). Um an der Prüfung teilzunehmen, musst du gleich eine Reihe an Voraussetzungen erfüllen.
- Neben einem Abschluss der Sekundarstufe I (was der Realschule oder einer vergleichbaren Bildungseinrichtung entspricht) brauchst du zusätzlich
- eine erfolgreich abgeschlossene einschlägige Berufsausbildung
- eine mindestens einjährige Berufspraxis
- die erfolgreiche Teilnahme an einem Vorbereitungskurs
- die erfolgreiche Teilnahme an den Seminaren nach der aktuellen Prüfungsordnung
Du hast keine abgeschlossene Berufsausbildung, möchtest aber trotzdem Personalbetriebswirt werden? Kein Problem - solange du alternativ mindestens sieben Jahre Berufserfahrung im Personalbereich vorweisen kannst. Diese Berufspraxis qualifiziert dich genauso für das Ablegen der Prüfung wie ein offizieller beruflicher Abschluss.
Übrigens: All diese Qualifikationen müssen erst am Ende des Lehrgangs und vor dem Ablegen der staatlichen Prüfung nachgewiesen werden. Du kannst also auch schon mit der Vorbereitungskurs anfangen, wenn du noch gar nicht alle notwendigen Voraussetzungen für den staatlichen Abschluss mitbringst, und die fehlenden Anforderungen parallel zum Lehrgang erwerben. Das kann dir im Zweifelsfall viel Zeit sparen und dich deinem beruflichen Ziel schneller näher bringen.
Dauer und Verlauf
Bevor du dich für eine Weiterbildung zum Betriebswirt Personal einschreibst, solltest du natürlich genau wissen, wie viel Zeit du insgesamt bis zu deinem Abschluss einplanen musst und was konkret auf dich zukommt.
Die Weiterbildung besteht allgemein aus zwei verschiedenen Komponenten, die nacheinander absolviert werden müssen: Die erste ist der vorbereitende Kurs bei einem privaten Bildungsanbieter, die zweite die staatliche Prüfung.
Der Lehrgang wird in der Regel als berufsbegleitendes Fernstudium angeboten und hat in der Vollzeitvariante eine durchschnittliche Dauer von 36 Monaten - ausgehend von einer wöchentlichen Lernzeit von 15 Stunden. Dementsprechend kannst du den Kurs auch schneller beenden, wenn du mehr Zeit und Energie ins Lernen steckst.
Am Anfang der Weiterbildung beschäftigst du dich vor allem mit betriebswirtschaftlichen Inhalten, während es sich zum Ende hin ganz um die Spezialisierung in der Personalwirtschaft drehen. Am Ende des Schwerpunktstudiums musst du außerdem eine Projektarbeit abliefern, in der du beweisen musst, dass du komplexe Problemstellungen korrekt bearbeiten und lösen kannst.
Weiterbildungsformen
Wie schon erwähnt, werden die Vorbereitungskurse für die Prüfung zum Staatlich geprüften Betriebswirt in der Personalwirtschaft meistens als berufsbegleitendes Fernstudium angeboten. Dieses setzt sich aus dem flexiblem Selbststudium und einigen Präsenzveranstaltungen zusammen, welche am Institut vor Ort bzw. in einem der Studienzentren absolviert werden müssen. Besonders wichtig sind hier die drei jeweils zweiwöchigen Seminare, an denen du auf jeden Fall teilnehmen musst, wenn du zur Prüfung zugelassen werden möchtest.
Das Fernstudium bringt dabei einige Vor- und Nachteile mit sich, der du dir vor Beginn deiner Weiterbildung auf jeden Fall bewusst sein solltest. Auf der Pro-Seite stehen eine maximale räumliche und zeitliche Flexibilität sowie die Tatsache, dass du deinen Beruf und dein Einkommen nicht aufgeben musst.Auf der anderen Seite bedeutet ein berufsbegleitendes Fernstudium aber natürlich auch eine doppelte Belastung, das ein hohes Maß an Motivation und Disziplin verlangt und weniger Zeit für Freunde und Freizeit lässt.
Wer kein Fernstudium absolvieren möchte, sondern lieber zu festen Zeiten zu einer Vorlesung geht, kann die Weiterbildung Staatlicher geprüfter Betriebswirt Personalwirtschaft auch in nahezu jeder größeren Stadt als Präsenzlehrgang absolvieren. Je nach Modell ist es als Vollzeit- oder berufsbegleitender Präsenzlehrgang konzipiert.
Im Vollzeitmodus kann man keiner weiteren Vollzeit-Tätigkeit nachgehen, da man beispielsweise montags bis freitags von 08:00 bis 15:00 Uhr Unterricht hat - dafür dauert die Weiterbildung dann nur sechs bis neun Monate. Als berufsbegleitender Präsenzlehrgang, also zum Beispiel als Abendlehrgang, dauert die Weiterbildung dann etwa 18-24 Monate.
Anerkennung
Der/die Staatlich geprüfte Betriebswirt/in in der Personalwirtschaft ist, wie der Abschlusstitel schon sagt, staatlich anerkannt. Das bedeutet, dass der Abschluss bundesweit einheitlich festgelegten Standards entspricht.
Diese Tatsache trägt dem Personalbetriebswirt ein hohes Ansehen auf dem Arbeitsmarkt ein, denn jeder potenzielle Arbeitgeber weiß direkt, welche Qualifikationen er bei den Bewerbern voraussetzen kann und wo diese wissens- und fähigkeitstechnisch stehen.
Karriere: Und nach der Weiterbildung?
Wer seine Weiterbildung zum Betriebswirt Personal erfolgreich abgeschlossen hat, kann sich im Anschluss auf verschiedenste Karriereoptionen freuen. Als Personalbetriebswirt/in mit einem hohen Maß an betriebswirtschaftlichen Kenntnissen wirst du in der Regel in Bereichen wie der Personalbeschaffung, -planung und -administration eingesetzt.
Konkret bedeutet das, dass du die Strukturen und Bedürfnisse deines Unternehmens genau kennen musst, zukünftige Trends und Entwicklungen analysieren und aus diesen Faktoren den genauen und spezialisierten Personalbedarf abschätzen musst. Im nächsten Schritt geht es dann vor allem darum, die besten Leute für die ausgeschriebenen Stellen zu finden, diese in den Betrieb zu integrieren und langfristig zu binden. Darüber hinaus musst du natürlich auch sicherstellen, dass sie durch Weiter- und Fortbildungen ausreichend geschult und gefördert werden.
Übrigens: Der Abschluss zum Staatlich geprüften Betriebswirt verleiht den Absolventen gleichzeitig die Fachhochschulreife und macht so auch ein akademisches Studium möglich. Wer also noch höher hinaus will, kann nach der Weiterbildung oder einigen Jahren im Job auch noch über einen Bachelor Personalmanagement nachdenken.
Gehalt
Lohnt sich die Weiterbildung auch in finanzieller Hinsicht? In der Regel kannst du nach deiner staatlichen Prüfung mit einem durchschnittlichen Gehalt zwischen 3.900 - 5.200 Euro pro Monat rechnen (Quelle: gehalt.de, Stand 03/2024).
Wie immer bei solchen Angaben gilt: Wie viel du konkret verdienst, hängt vor allem von der Größe deines Betriebs, dem Standort sowie deiner persönlichen Berufserfahrung bzw. deiner Arbeitsleistung ab. Vor allem letzteres ist ein wichtiger Faktor, denn je länger du in einem Unternehmen arbeitest und je mehr Erfahrungen du sammelst, desto mehr wirst du letztendlich auch verdienen.